Datum: 18.11.2020
Der Bedarf an Pflegeheimplätzen in den kommenden 10 Jahren ist enorm: Je nach Studie wird der Bedarf auf 300 - 750 Tausend zusätzliche Plätze beziffert. Der Investitionsbedarf beläuft sich auf bis zu 90 Milliarden Euro.
Zentrales Problem ist, dass der Bedarf von Pflegeplätzen in Großstädten am deutlichsten steigen wird, beispielsweise wird für Berlin ein Anstieg um bis zu 34 Prozent prognostiziert. Unter Renditeaspekten rechnen sich allerdings Pflegeimmobilien in der Peripherie wesentlich besser: Grundstücke sind günstiger zu erwerben und je nach Bundesland ist eine größere Bettenkapazität zulässig. Unterschiedliche Anforderungen der Bundesländer beim Energiestandard, Brandschutzregeln oder dem Flächenverbrauch erschweren die Planung zusätzlich.
Vor diesem Hintergrund ist umso mehr die teilweise in der Politik geäußerten Forderung nach einer Deckelung der Gewinn für private Pflegeeinrichtungen. Eine solche Deckelung könnte unter den gegebenen Umständen vielmehr zu einer Verknappung der Pflegeplätze führen. Vor dem Hintergrund der zu erwartenden Nachfragesteigerung eine wahrlich paradoxe Vorstellung, die von keinem beabsichtigt sein kann.
